Botswana | Dienstag, 11.6.

Von der Mbudi Campsite zur Thirdbridge campsite , Moremi NP, 88 km

Aufstehen 6.30 uhr….da kommt man eigentlich nicht auf die Idee in Urlaub zu sein….Nase zu, Kopfweh, die Augen tränen, trockener Husten…ich fühle mich völlig zerschlagen, eher wie 80 denn 55 Jahre alt.

Wir frühstücken in himmlischer Ruhe, genießen den Ausblick über den See, noch sind die Seerosen geschlossen, aber das Nili wackelt schon lustig mit seinen Ohren.

Karl gibt Frank noch ein paar Tipps für unsere heutige Tour und ich unterhalte mich mit Andrea über alles und nichts. Sie scheinen auch einen Sohn mit ähnlichen Problemen wie Adrian zu haben und es tut gut zu hören, dass er es geschafft hat, seine Nische zu finden, was zwar schwer war, aber….und die beiden haben auch nie den Glauben an ihren Sohn verloren….

Nach herzlicher Verabschiedung von diesen beiden netten Menschen, geht es wieder auf einen wilden Ritt über Botswanas beschissene Straßen, die eigentlich diesen Namen nicht verdienen. Andrea erzählte, dass die Botswaner auf ihre Straßen stolz seinen… alles Nature… deshalb wird nicht gegradet….auch eine Art Faulheit zu umschreiben… Hier wird den Touris so viel Geld aus der Tasche gezogen, dass es eigentlich eine Unverschämtheit ist.

Wir fahren durch das Moremi Gebiet, einem malerischen Fleckchen Erde…. berauschen uns an den Farben des Buschland, unter knallblauen Himmel erstrecken sich endlosen Grassavannen in allen Braun-, Beige-, Rottönen, die man sich nur vorstellen kann.

Mittagessen mit Nilis: Wir machen Mittagspause am Hippo Pool, bewundern die Hippo Suppe, besteigen einen Aussichtsturm, der nach afrikanischer Weise gebaut wurde, mit schräg stehenden Stufen, völlig wackelig und mit überall rausstehenden Nägeln. Hier gibt es ein Klo, das soll man benutzen, aber nein, das geht gar nicht, da klemmt es mir echt den Po zu….so dringend kann ich gar nicht müssen, als dass ich da drauf gehen wurde. Pfui Teufel!

Antilopen im Grasland, völlig unbeeindruckt von unserer Anwesenheit, Elefanten im Wasser, beim Sandbad, beim Matschbad, Nilpferde schwimmend, an Land, grasen, schlafend, Giraffen aesend, Früchte des Leberwurst Baumes, ja, er heißt tatsächlich so, genuesslich zermahlend, und ….wir haben das Glück nochmals eine Katze zu sehen, bzw. sie wollte wohl uns sehen…eine Löwin, ganz allein. Fast wären wir dran vorbeigefahren, so gut sind diese riesigen Tiere getarnt. Sie hat uns ein Fotos gewährt und verschwand dann im Gebüsch, keinen Meter weg, und da war sie schon nicht mehr zu sehen…

Danach schauen wir nicht mehr viel, sondern versuchen unbeschadet an Leib und Auto die paar Kilometer zu unseren „tented camp“ zu kommen. Dafür müssen wir zwei gefürchtete Brücken überqueren, aber dank jahrelanger Trockenheit ist das gar kein Problem. Die Konstruktion ist hanebüchend und ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das mit mehr, bzw. viel Wasser ist…

Unser tented camp stellt sich als ein Zelt mit Veranda, bequemen Bett, Klo und Outdoordusche heraus….ein Geschenk!

Was freue ich mich aus den versifften Klamotten zu kommen und ich geniesse eine lange heisse Dusche…beim Haare waschen dauert es ewig, bis das Wasser von brauner Brühe wieder zu klarem Wasser wird, so verstaubt waren meine Haare….endlich wieder halbwegs saubere Füße! Unglaublich! Nach ein paar Tagen selbstgewählter Verwahrlosung (Camping) freut man sich unbändig über eine warme Dusche!

Meine Hände werden nicht sauber, erst nach der grossen Wäsche (wir bleiben hier 2 Nächte) und dem Abspülen hat sich der Dreck aus den Hautritzen gelöst.

Abendessen, afrikanisches Fernsehschauen (Feuer) und ein Savannah light….ich muss ins Bett, Frank schläft schon auf dem Campingstuhl ein.

Das Geräusch von grasrupfenden Nilis mit ihrem stampfenden Tritt ganz in der Nähe, das Bellen der Wildhunde, das hohe Jaulen der Hyänen und noch ein paar uns bisher unbekannte Laute begleiten uns ins Bett!

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