Von Maun nach Gweta, Gweta Lodge, 222 km
Aufstehen mal wieder um 6.30 nach einer grauenvollen Nacht, schnelles Frühstück, 7.30 Airport, 8 Uhr Abflug mit einer der wenigen Pilotinen Botswanas.Scenic flight über das Okavango Delta. Leider ist das Deltas sehr trocken und wir überfliegen nur ein paar wenige Flüsse. Die Bilder von im Wasser stehenden Elefanten, die ich im Kopf hatte, sehen wir leider nicht, dafür aber eine grandiose Landschaft. Ein paar Spielzeugelefanten, ein paar in der Sonne glänzende Hippos im Fluss, einen riesigen Schwarm Flamingos, Wasserbüffel und Herden von Antilopen…. Und ganz viel bumpy…das Flugzeug wackelt hin und her…um 8.41 schaue ich auf die Uhr, mir ist so was von schlecht, ich denke darüber nach, ob ich die Kotztuete brauche. Ehrlich gesagt bin ich gottfroh, dass der Flug jetzt bald vorbei ist, durch das Gedroehne hab ich Kopfweh und diese Übelkeit schaukelt sich auf, ich habe Angst, dass mein Minimagen doch noch überläuft. Und trotz alle dem war es wunderschön, dieses Gebiet von oben zu sehen. Die Stunde war im Umsehen vorgangen.
Danach gibt es einen überlebenswichtigen Kaffee und ein Croissant.Und wieder begegnet uns die afrikanische „Dummheit“(?)….oder ist es einfach nur Interesselosigkeit? Ich frage nach Scones, weil es auf der Karte nur herzhaftes Frühstück gibt. Wir sitzen wohlgemerkt draussen und können nicht in den Laden schauen und wir sind eindeutig Touristen. Aehm, nein, das habe sie nicht….aber……?…..nach langem Nachdenken……Croissants hätte sie…. Also gut. Als ich auf Toilette muss, sehe ich, dass sie eine riesige Auswahl an Kuchen, Keksen und Muffins haben….Warum sagt sie davon nichts? Ich verstehe das einfach nicht!
Game drive mitten in Maun, einer der größten Städte in Botswana! Kühe, Ziegen, Hühner … Alles läuft kreuz und quer….Wir gehen noch in der Britzvertretung vorbei, ein Reifen scheint undicht zu sein. Der, in den sich gestern der stachelige Akazienast verwickelt hat. Wir staunen ueber den guten zZustand der Britzkarren hier…..kein Vergleich zu Windhoek!Und tatsächlich finden die Leute von „supa quick“, zu denen wir geschickt wurden, den Übeltäter, einen Stachel. Für unbeschreibliche 2 Euro wird der Reifen geflickt und wieder montiert! Wir werden von Mack, einem der älteren Arbeiter vollgetextet, der nicht verstehen kann, dass man in die Kalahari fährt, da gäbe es nichts ausser Einsamkeit und Leere. Und wie wir hoffen, auch Löwen, Hyänen, Geier und vielleicht auch Geparden.Wir setzen unseren Trip fort in Richtung Gweta, meist auf asphaltierter Strasse, aber mit einigen Kilometern in so unglaublich schlechtem Zustand, mit grossen Löchern, dass das Fahren mit 20 schon lebensgefährlich ist. Wieder müssen wir durch so eine Veterinär Grenze, ich sehe schon unser ganzes gutes vakuumiertes Fleisch für die nächsten Tage verschwinden, aber wir haben Glück und die Kontroll-Lady findet es so eng in der Karre, dass sie gar nicht sehen möchte, was unter dem Korb in der Kühlbox noch so liegt. Gott sei dank hab ich das gestern da rein versenkt ….wir biegen trotz knapper Zeit, wollen wir doch zum Abendessen in der Lodge sein, aber dann doch noch in die Nxai Pan ab und wieder werden wir veritabel durchgeschüttelt auf Wellblechpiste und tiefem Sand.Yala, yala….Frank gibt ordentlich Gas….Wir sehen hier in der doch recht oeden Pfanne mit hartem kurzem braunem Gras, durchsetzt mit kleinen Bäumen und stacheligen Büschen, dazwischen Termiten Hügel, alles pfurztrocken, beim game drive viele Trappen, grosse graubraunweisse straussenaehnliche Vögel mit perückenartigen Puscheln auf dem Kopf, Digdigs, eine sehr kleine Antilopenart, ein paar Schakale, Giraffen und sehr sehr grosse Elefanten….Und leider wieder keine Geparden. Ich glaube inzwischen ernsthaft, dass sie sich uns nicht zeigen, damit Adrian nicht neidisch ist….Scherz! Es gibt einfach nur noch so unglaublich wenige von ihnen, dass man richtig richtig Glück haben muss.Auf der Rückfahrt im Sonnenuntergang passiert, wovor wir schon die ganze Zeit Angst hatten….we get stucked! Da steht der Trax bis zum Einstieg eingegraben in feinsten Sand…..mitten im nirgendwo! Suuuuper! Okay, los geht es, schaufeln, Sand wegschieben, tonnenweise, unter dem Reserverad den Sand weg, die Achsen freibekommen…..zuerst habe ich Angst vor dem was sich im Sand verbergen könnte und ziere mich ein wenig, aber dann geht die Sonne unter und es ist klar, dass da keiner mehr zum Helfen vorbeikommt…. das Gate macht in einer Stunde zu und da fährt jetzt bestimmt keiner mehr so spät raus. Also sammele ich Holz, räume gemeinsam mit Frank unter der Karre mit den Händen den Sand raus, wir legen die Fußmatten unter die Reifen….klappt nicht, alles nochmal von vorn….diesmal legen wir unser restliches Feuerholz unter die Hinterreifen…. Und ja, wir kommen frei! Die Karre gräbt sich mühsamst aus dem Sand, die Kupplung stinkt….aber es klappt! Das Holz ist weg, komplett verschwunden unter Bergen von and. Genau in diesem Moment kommt eine andere Britzkarre angefahren, ich winke hektisch, zeige auf die andre Straßenseite, aber der Depp, ein ueberheblicher Bayer, fährt mitten in den Sand und…..steckt fest! Das gleiche Spiel nochmal….ich könnte kotzen, aber wir lassen dieses Pärchen natürlich nicht allein im Sand. Endlich sind auch die frei, wir können raus aus dem Park!
Völlig übermündet und sandig bis in die letzte Ritze kommen wir in der Gweta Lodge an, bekommen sofort ein. leckeres Abendessen und danach unser Zimmer gezeigt…. Wieder viele Mücken, wieder ein miserables Mückennetz…..aber die Krönung ist die Dusche, nett anzusehen, unter Sternenhimmel mit sehr heissem Wasser. Aber trotzdem ich mich fast verbrenne an dem Wasser, stehe ich schlotternd vor Kälte unter dem Rinnsal und werde von den Mücken quasi aufgefressen, während ich versuche meine Haare zu waschen und den Sand aus den Hautfalten zu bekommen. Das klappt erst, als Frank mir tapfer und stetig eine Wasserflasche am Waschbecken fuellt…..da rauscht das Wasser mit ungeheurem Druck in das Becken, und ich so die Haare gespült bekomme. Ich schimpfe wie ein Rohr Spatz, hab echt die Schnauze voll, bin so richtig bedient! Wobei der Eindruck bisher richtig gut war von der Lodge, vor allem nach dem Griff ins Klo von gestern. Und gehe Frank damit so richtig auf die Nerven….es tut mir wirklich leid, wenn ich ihm die Laune verdorben habe…Jetzt ist alles gut, ich fühle mich sauber und rieche Dank der duftenden Handtücher auch so, meine Füssen sind eingecremt, das Moskito Netz ist so lala gespannt…einer ruhigen Nacht dürfte nichts entgegenstehen. Draussen windet es stark, aber hier drin ist es recht warm, das Bett ist gemütlich und morgen gibts Tipps vom Hotelbesitzer und ein bestimmt leckeres Frühstück….. Weit entfernt höre ich Hyänen, Frank schnorchelt schon leise…
Gute Nacht!