Von der Deception Valley zur Piper Pan CKGR, 104km game drive
Wir brechen heute zum game drive früh um 7 Uhr ohne Frühstück auf! Ohne Kaffee! Das ist schon recht heftig! Aber die Lust auf Tiere ist ungebrochen gross, die Hoffnung Geparden oder Löwen zu sehen riesig….wurden sie doch hier in der Gegend gesichtet in den letzten Tagen.Wir bereuen es nicht früh los gefahren zu sein, obwohl wir weder Gepard, Leopard noch Löwe sehen….dafür vermutlich Wildhunde, zumindest sehen sie so aus, wie in unserem Tierheft abgebildet…einen Karakal, eine braune Katze, etwa doppelt so gross wie eine Hauskatze, mit weissen Bauch und spitzen Ohren….eine besondere Art Schakal, den Fledermausohrenschakal, der wirklich mit riesigen braunschwarzen Ohren aufwartet… die haesslichen Wildebeests, also Gnus, die hier noch verranzter aussehen, als in Namibia… Ein paar der scheuen Strauße … Oryxe in Mengen und Massen, viel größer und mächtiger, als die die wir bisher gesehen haben… Trappen… Erdeichhoernchen, richtig lustige Gesellen, die sich mit ihrem buschigen Schwanz selbst Schatten geben…Springboecke, die wenn sie erschreckt werden, wild umher springen, jeder in eine andere Richtung, um den Angreifer zu verwirren….. Giraffenherden, die sich ihr Fell von den kleinen Vögeln sauberpicken lassen….Warzen Schweine, die grundsätzlich mit erhobenen Schwanz davon stürzen…….Impalas, die immer ihren weissen Popo der Sonne zu drehen….die kleinen Digdigs mit ihren gedrungenen Körpern auf dünnen Beinchen und ihrem ausgeprägten Kindchenschema….die jungen Kuduboecke, die noch ein ganz kurzes und gerades Gehoern haben….viele, viele verschiedene Vögel, von kleinen Spatz bis hinzu einem riesengrossen adleraehnlichen völlig scheuen Vogel….riesige Käfer die an uns vorbeitaumeln….bishin zu den Perlhuehnern, mit ihrem blauen Kopf, die laut gackernd in alle Richtungen davonrennen…..Büsche voller orange weisser Schmetterlinge… und ganz viele Schakale, meist zu zweit unterwegs.Gegen mittag ist brunchtime in der Kalahari angesagt, ist schon seltsam seinen Kaffee mitten im Busch zu kochen….der Gedanke an Löwen ist komisch, man möchte sie doch so gern sehen und doch fürchtet man sie, sobald man nicht mehr im Auto sitzt. Umgeben von Oryxen, die uns keinen Moment aus den Augen lassen und sich dabei vermutlich fragen, was wir da treiben, lassen wir es uns schmecken.Meine Haare sind ganz stumpf durch den Staub, ich kann sie kaum noch kämmen. Ich kapiere jetzt, warum die Afrikanerinnen meist kunstvoll gewundene Tücher tragen…und versuche mich auch mal daran….mit doch eher mäßigem Erfolg…aber wen interessiert es hier?
Danach geht es weiter, die Karre tanzt mal wieder Pogo auf den quer und längs verlaufenden Wellen im Sand und wir erden wieder mal ordentlich durchgeschüttelt und gerüttelt.Tschja, die Katzen wollen uns momentan wohl nicht sehen. Es soll ganz in der Nähe unseres Nachtlager eine Löwenmama mit 2 kleinen Welpen geben und zwei Kalahari Löwenmännchen, mit schwarzer Mähne… Ein letzter Versuch bringt uns zu Sonnenuntergang an die Kreuzung an der Piper Pan, hier wurde die Löwin zuletzt gesehen. Hinter uns geht die Sonne unter und vor uns steigt der Mond blutrot und riesengross auf. Die Löwin sehen wir nicht!Wir beschliessen morgen früh wieder ohne Kaffee aufzubrechen….noch früher!Der Mond geht vor uns auf, zunaechst knallrot und riesig gross kommt er am Horizont heraufgekrochen….Vollmond in Afrika! Was gibt es Schöneres? Momentan fällt mir nichts ein!